Human Centered Design
Design Challenge
Wie können wir das Problem der Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit für Alzheimer-Betroffene lösen, damit sie ihren Alltag selbstständiger bewältigen, Medikamente rechtzeitig einnehmen, wichtige Erinnerungen abrufen können, ihre Angehörigen entlastet werden und damit sie Struktur in ihrem Tagesablauf behalten?
Reflexion zum Research-Prozess
Unser Verständnis des Human-Centered Design-Prozesses
Wir sehen Human-Centered Design (HCD) als Prozess, der auf Empathie und tiefes Verständnis für die Menschen und ihre Bedürfnisse baut. Dabei geht es darum, konsequent die Perspektive der Betroffenen einzunehmen, gezielt Informationen zu sammeln und zu analysieren sowie schließlich Lösungen zu entwickeln, die tatsächlich Mehrwert bieten.
Entscheidend ist für uns, gezielt auf Menschen zuzugehen, offene Fragen zu stellen und ihre Antworten unvoreingenommen aufzunehmen, bevor wir Schlüsse ziehen oder Konzepte entwerfen.
Learnings aus dem HCDE-Modul im Vergleich zu bisherigen Projekten
Verglichen mit früheren Projektarbeiten haben wir gelernt, noch strukturierter und nutzerorientierter vorzugehen. Statt sofort mit Lösungen zu beginnen, fokussieren wir uns zunächst auf Recherche, Interviews und Empathie. Dieses Vorgehen lässt sich mühelos auf andere Projekte in Studium, Beruf und sogar im privaten Umfeld übertragen.
Interviewpartner und Gründe
Person mit Demenz im mittleren Stadium (verwandte Person), um direkt Einblick in die Herausforderungen und Gefühle der Betroffenen zu bekommen.
Angehörige einer Person im Endstadium, um eine „Außenperspektive“ auf die Krankheit zu erhalten und zu verstehen, wie sich Demenz im fortgeschrittenen Stadium auf Familie und Umfeld auswirkt.
Zwei Pflegepersonen, um professionelle Einsichten in den Umgang mit Demenz, typische Alltagsprobleme und Hilfsangebote zu gewinnen.
Nicht interviewte Personen und Gründe
Personen mit Demenz im Endstadium: Wir haben darauf verzichtet, weil die verbale Kommunikation hier sehr erschwert ist und kaum belastbare Aussagen zu erwarten waren.
Zentrale Insights aus den Interviews (Essenz)
Hoher emotionaler Stress bei Angehörigen und Pflegekräften.
Tagesstruktur ist essenziell – sowohl für Betroffene als auch für das Umfeld.
Medikamenteneinnahme und regelmäßige Check-ups stellen im Alltag eine große Herausforderung dar.
Kommunikation: Viele Betroffene wünschen sich aktivere, einfachere Austauschmöglichkeiten, statt rein technischer Lösungen.
Bewertung der Qualität/Tiefe (Skala 1–10)
Wir würden unsere Ergebnisse mit einer 6–7 einschätzen. Wir haben zwar wertvolle Informationen gewonnen, konnten jedoch aufgrund der relativ geringen Anzahl an Interviews nicht noch tiefer in alle Aspekte eintauchen.
Nutzen der Gerüste („machen vs. reden lassen“) und Vorgehensweisen
Die bereitgestellten Methoden und Tools haben uns sehr geholfen, tiefer in die Gesprächsführung einzusteigen und gezielt nachzuhaken, statt nur oberflächlich zu fragen. Anfangs war es ungewohnt, Interviews stark strukturiert zu führen, aber insgesamt hat es uns ein klareres Bild verschafft.
Verbesserungspotenzial für tiefere Resultate
Mehr Interviews mit unterschiedlicheren Zielgruppen.
Intensivere Vorrecherche, um noch gezielter nachfragen zu können.
Konkretere Leitfäden vorbereiten, um im Gespräch gewisse Themenpunkte nicht zu vergessen.
Vertiefende Rückfragen stellen (mehr Nachhaken), wenn eine Antwort zu allgemein bleibt.
Persönliche Gruppenreflexion: Was lief gut, was nicht?
Positiv: Die Zusammenarbeit in der Gruppe war offen und kooperativ, wir konnten uns schnell auf Aufgaben einigen.
Negativ: Ein Teammitglied hat nicht mitgearbeitet, was den Austausch teils erschwert hat. Insgesamt hat das aber unsere Dynamik nicht stark beeinträchtigt.
Feedback an den Dozierenden (We liked vs. We wished)
We liked: Die interessante Gestaltung des Unterrichts, das gutes Gleichgewicht zwischen Lockerheit und Zielfokus. Wir fühlten uns nicht unter Druck, aber dennoch geleitet.